Venedig-Kalender

: Capitaneria neben dem Palazzo Adriatico

Nachdem im Roman „Flüchtiges Begehren“ ein nächtlicher Bootsausflug für zwei Touristinnen in der Klinik endet und ihre männlichen Begleiter auf der Flucht sind, begeben sich Brunetti und seine Kollegin Griffoni ans Zattere zur zuständigen Hafenbehörde, der Capitaneria di Porto. In dem ockerfarbenen Gebäude mit der seitlichen Dachterasse neben dem herrschaftlichen Palazzo Molin Adriatica werden sie von Capitano Alaimo empfangen, einem napolitanischen Landsmann von Griffoni.

: Garten von Brunettis Tante vor der Chiesa dei Gesuati

Gegenüber der einzig verbliebenen Gondelwerft Venedigs am Rio S. Trovaso versteckt sich im Roman „Wie durch ein dunkles Glas“, hinter hohen Mauern der verwunschene Garten von Brunettis Tante Sofia. Zumindest behauptet sie das und lässt den armen Raffi einen Sommer lang dort schuften. Sie kassiert derweil fleißig Bestechungsgelder von interessierten Käufern. Doch der Schmuh fliegt auf und der Commissario sieht sich in seiner schlechten Meinung über sie wieder mal bestätigt.

: Viale Garibaldi

Auf einer der gemütlichen roten Parkbänke in der Viale Garibaldi wird im Roman „Tod zwischen den Zeilen“ Aldo Franchini, ehemaliger Priester und mittlerweile Räuber wertvoller Folianten, von dem Verflossenen seiner Geliebten krankenhausreif geschlagen. Doch es kommt noch schlimmer: Brunetti und Vianello wollen Franchini zu den mysteriösen Bücherdiebstählen in der Bibliothek Merula befragen und treffen nur noch die übel zugerichtete Leiche des 61-Jährigen an.

: Kreuzgang der Kirche San Francesco de la Vigna

Genüsslich unterbreitet Commissario Brunetti in der Verfilmung von „Sanft entschlafen“ dem bigotten Ordensvorsteher Padre Pio im meditativen Kreuzgang der Kirche San Francesco de la Vigna seinen zukünftigen unkündbaren Arbeitsplatz:
eine Gefängnisinsel mit Hochsicherheitstrakt. In dem Altenheim von Brunettis Mutter, das Padre Pios Orden unterstellt ist, häuften sich dubiose Todesfälle vermögender Patienten, die alle ihr Erbe der heiligen Mutter Kirche verschrieben hatten.

: Rio de Santa Marina

Im Roman „Ewige Jugend“ halten Mitschüler die elfjährige Manuela, die schreckliche Angst vor Wasser hat, über die Brücke des Rio de Santa Marina. Manuela gerät so in Panik, dass sie einen epileptischen Anfall erleidet. 20 Jahre später überre-det ihre Oma Commissario Brunetti, einen Unfall vor 15 Jahren zu untersuchen, bei dem Manuela ins Wasser fiel und seitdem geistig behindert ist. Die Oma geht von einem Mordversuch aus, da Manuela nie freiwillig ans Wasser gegangen wäre.

: Campiello Querini Stampalia

In der Verfilmung von „Auf Treu und Glauben“ wurden die Innenaufnahmen der Questura in einem Eckpalazzo am Campiello Querini Stampalia gedreht. Erhascht man hinter Pattas Schreibtisch einen Blick durchs Fenster erkennt man das bezaubernde Plätzchen, das versteckt hinter dem Campo Santa Maria Formosa liegt. In den anderen Filmen wurden die Innenaufnahmen in der Ca`Zenobio in Dorsoduro oder in den ersten Filmen im Palazzo Stern am Canal Grande gedreht.

: Fondamenta de la Tana

Das traurige Schicksal des im Roman „Das goldene Ei“ verstorbenen gehörlosen Davide Cavanella ruft in Brunetti Erinnerungen an seine eigene glückliche Kindheit wach. So war er einst nahe seiner Wohnung an der Fondamenta de la Tana unter einer Bootsplane eingeschlafen und erst durch die Rufe seiner besorgten Mutter geweckt worden. Anstatt ihn zu bestrafen, servierte sie ihrem wiedergefundenen Sprössling samt seinen Freunden selbstgebackenen Kuchen frisch aus dem Ofen.

: Campo dei Santi Giovanni e Paolo

Bianca Pianaros morgendliches Ritual, mit einer Tasse Kaffee vom Küchenfenster im obersten Stock des roten Hauses das Treiben auf dem Campo dei Santi Giovanni e Paolo zu betrachten, wird im Roman „Endstation Venedig“ jäh unterbrochen. An der langgestreckten Freitreppe gegenüber entdeckt sie die im Wasser treibende Leiche des amerikanischen Soldaten Foster, der durch einen perfekt ausgeführten Stich ins Herz aus dem Diesseits ins Jenseits befördert wurde.

: Campo de le Gate

In den Verfilmungen von „Venezianische Scharade, „In Sachen Signora Brunetti“ und „Feine Freunde“ dient die Trattoria Da Jonny am Campo de le Gate den Polizisten als Stammbar. Normalerweise ist Brunetti dort mit Sergente Vianello anzu-treffen. Nur einmal verirrt sich Paolo Brunetti hierher, um ihrem erzürnten Gatten zu erklären, warum sie das Schaufenster eines Sex-Reisebüros einwerfen musste, doch der mag ihre Motive nicht verstehen und verlässt wutentbrannt die Bar.

: Rio de San Francesco de la Vigna

Unzählige Male eilen in den Verflimungen die Angestellten und Besucher der Questura über diese steinerne Brücke, die den Rio de San Francesco de la Vigna überspannt. Die Brücke verbindet das authentische Einheimischenviertel rechterhand mit dem Drehort für die Außenaufnahmen der Questura am Campo San Francesco de la Vigna mit ihrem berühmten Säulengang und dem polizeilichen Bootsanleger, an dem der getreue Bootsführer Bonsuan auf seinen Einsatz wartet.

: Riva degli Schiavoni

Im Hotel Paganelli, an der von Luxusherbergen bestandenen aussichtsreichen Riva degli Schiavoni, ist im Roman „Blutige Steine“ ein amerikanisches Ärtzeehepaar untergebracht. Es war gemeinsam mit seiner entsetzten Reisegruppe Zeuge des am hellichten Tag auf dem belebten Campo Santo Stefano kaltblütig verübten Mordes an einem schwarzafrikanischen Straßenhändler, während der den Touristen gerade Handtaschen und diversen Schmuck feilbot.

: Sotoportego de le Colone

In der Verfilmung von „Endstation Venedig“ bewohnt Signora Ruffolo eine kleine Erdgeschosswohnung im Sotoportego de le Colone. Sie brüht nach Brunettis Meinung den besten Kaffee der Stadt, weswegen er sich nicht abschrecken lässt, als sie ihm erst die Türe vor der Nase zuschlägt, um ihm dann doch gnädigerweise ein Tässchen zu kredenzen. Ihr Sohn Giovanni ist in kriminelle Machenschaften verwickelt und sie weiß noch nicht, dass er dafür mit seinem Leben bezahlen muss.